GelöbNIX 2013: Polizei billigte Blutbad

Tatort wurde akribisch gesäubert – sämtliche Spuren verwischt.

Das von der DFG-VK aus Protest gegen das Bundeswehr-Gelöbnis angerichtete Blutbad vor der Neuen Wache ist von zahlreichen Passanten aus dem In- und Ausland beachtet worden. Stellvertretend für jene Rekruten, die heute vor dem Reichstag gelobten, nahm ein Soldat im Tarnfleck ein Bad in einem aufblasbaren Swimmingpool voller Blut. Natürlich nicht, ohne zahlreiche Zivilisten mit hineinzuziehen. Nach dem Bad, das dem Vaterlands- und Bananenimportverteidiger sichtlich Wonne bereitete, bekam er eine Verdienstmedaille überreicht.

Videos von der Aktion:
hier
… und weil es so schön war aus einer anderen Perspektive hier.

Fotos:
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Kappa Photo
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Kappa Photo

Weitere Fotos z. B. hier
Bericht auf indy hier

Die Aktion hat zweierlei verdeutlicht: den Soldaten wurde vor Augen geführt, was auf sie zukommt – als Täter, die Blutbäder anrichten, womöglich auch als Opfer, die ihr eigenes Blut zu vergießen haben. Zugleich haben wir dem Versuch der Bundeswehr, durch das Gelöbnis ihr Image aufzuwerten, unsere Missachtung entgegengesetzt und das Friedenssicherungs- und Verteidigungsgedöns beim offiziellen Event vom Kopf auf die Füße gestellt: „Ja, krepieren – für Rohstoffe, Profit und Machterhalt“ hieß es auf einem Transparent.

Die Berliner Polizei hatte das Blutbad bewilligt, mit der Einschränkung, es solle nicht „zu dolle“ geraten. Welche Kriterien hier anzulegen sind, blieb uns allerdings verborgen. Wenn wir uns an dem Blutbad der Bundeswehr von vor vier Jahren am Kunduz-Fluss orientieren (rund 100 umgebrachte ZivilistInnen), das die deutsche Justiz jedenfalls nicht „zu dolle“ fand, sondern sogar zur Beförderung von Oberst Klein zum General führte, schlussfolgern wir, dass man in Deutschland ungestraft so einige Blutbäder durchführen darf. Wir hatten dennoch beschlossen, uns mehr oder weniger ans humanitäre Völkerrecht zu halten. Außerdem bestand die Polizei darauf, dass der Tatort hinterher gereinigt wird. Auch das kennen wir aus der deutschen Militärgeschichte: Nichts gegen ein Blutbad – aber hinterher muss sauber gemacht werden! Massenmord und Kehrwoche – beides miteinander zu vereinbaren, ist eines der Alleinstellungsmerkmale, die Deutschland so einzigartig machen.

Pressemitteilung zum GelöbNIX

Mitteilung an die Presse/Fototermin:
Berlin, 17. Juli

Bundeswehrgelöbnis ruft Blutbad hervor:
20. Juli, 16 Uhr, Neue Wache, Berlin, Unter den Linden

Aus Protest gegen das Bundeswehrgelöbnis am 20. Juli hat die DFG-VK heute bei der Berliner Polizei ein Blutbad angekündigt. Es wird wenige Stunden vor Beginn der Gelöbniszeremonie stattfinden. Dazu erklärt der Landesverband der DFG-VK:

Ein Blutbad anzurichten, ist die passendste Form, den jungen Rekruten ihre künftigen Aufgaben vor Augen zu halten.

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GelöbNIX 2013 – Einladung zum Blutbad

Wir haben heute bei der Berliner Polizei ein Blutbad aus Protest gegen das Bundeswehrgelöbnis angekündigt.

Samstag, 20. Juli, 16 Uhr, Neue Wache, Unter den Linden.

Oder hat jemand gedacht, es gebe in diesem Jahr kein GelöbNIX?

Okay, zugegeben: der Auftritt der Bundeswehr, die sich mit ihrem letzten Aufgebot an sogenannten Freiwillig Wehrdienstleistenden zum Reichstag schleppt, wissend, dass von diesen Rekruten rund ein Drittel vorzeitig wieder kündigt, weil sie merken, dass das Leben bei der Bundeswehr „kein Ponyhof“ ist (de Maizière) – dieser Auftritt macht es einem schon schwer, die Truppe noch ernst zu nehmen.

Andererseits betreibt die Bundeswehr nach wie vor ein blutiges Geschäft, das es uns monströs erscheinen lässt, wenn sie sich mit dem „Feierlichen Gelöbnis“ selbst glorifiziert.

Wir haben deswegen heute bei der Berliner Polizei ein Blutbad angemeldet.

 

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